Trailrunning Heimgarten und Herzogstand
- Cindy Haase
- 7. Aug. 2016
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. März
Trailrunning, da wo die Touristen sind
Der Heimgarten und der Herzogstand waren die ersten Gipfel, welche ich nach meinem Umzug nach München 2014 erklommen hatte. Die zwei Gipfel gehören zu den sogenannten Münchner Hausbergen und bieten ein einzigartiges Panorama. Die Wegführung ist alles andere als langweilig. Bisher hatte ich allerdings diese Berge für das Transalpinerun Training gemieden, da aufgrund deren Bekanntheit und der Seilbahn doch sehr viele Touristen unterwegs sind und man als Läufer ziemlich ausgebremst wird.
Allerdings letztes Wochenende (es sei erwähnt, es war das erste Ferienwochenende in Bayern) wollten wir das, durch einen Grat verbundene Gipfelpaar, doch mal wieder in Angriff nehmen. Wer einigermaßen gut durch kommen möchte, sollte folgende Alternativroute ausprobieren.
Startpunkt: ab München A95 Richtung Garmisch, Ausfahrt Murnau in Ohlstadt. Am besten ins Navi Ohlstadt, Heimgartenstrasse eingeben. Dort befindet sich ein Wanderparkplatz, von wo der Trail- bzw Wanderweg direkt zum Heimgarten startet.
Heimgarten
Von Ohlstadt aus starten viel weniger Wanderer als von der Normalroute ab Walchensee. Wir starteten früh um 7:30 Uhr in München und ab Ohlstadt ging es etwa 8:30 Uhr los. Der Einstieg ist herrlich. Leicht ansteigend geht es vorbei an einem Gebirgsbach mit kleinen Wasserfällen. Hier kann man nach der Tour noch verweilen und entweder seine Füsse kühlen oder gleich komplett baden.
Von einem Steg etwas weiter oben geht ein etwas steilerer Weg durch ein Waldgebiet weiter Richtung Heimgarten. Wir folgen dem Wegweiser 441 und kommen nach dem Waldabschnitt an der Bärenfleckhütte vorbei. Daraufhin schlängelt sich ein grasiger Hang bergauf weiter dem Gipfel entgegen und ist dank wunderschöner Aussicht über das Loisachtal kurzweilig.
Oben angekommen sieht man schon aus der Ferne das Gipfelkreuz und die Heimgarten-Hütte. Bereits hier ist eine gigantische Bergwelt zu bewundern und der Aufstieg hat sich gelohnt. Wer so zeitig startet wie wir, kann mit etwas Glück die Ruhe genießen, denn die Wanderflut vom Herzogstand ist noch weit. Vom Gipfel aus kann man den Kochelsee und den Walchensee sehen. Auch der Gratweg zum Herzogstand zeigt sich schön eingebettet.
Herzogstand
Da uns der Aufstieg zum Heimgarten nicht genug war und die Verbindung zum Herzogstand noch staufrei, ließen wir es uns nicht nehmen, einmal kurz rüber zu laufen. Der Gratweg beginnt links vom Gipfel erst mal steil und Trittsicherheit ist gefragt. Rennen sollte man da nicht gleich, aber es gibt einige schöne schnelle Passagen. Aufpassen sollte man dennoch, da man an Steinen und Wurzeln immer wieder mal hängen bleiben kann. Unterwegs sind auch immer wieder kleine Kletterstellen mit Drahtseilen, welche Obacht und Abwechslung erfordern.
Am Herzogstand angekommen ist allerdings die Ruhe vorbei, eine Flut von Wanderern und Touristen verweilen rund um den „Pavillon“. Die Aussicht auch hier ist wie gemalt und lädt zum Träumen ein, aber uns ist es zuviel Trubel und wir treten recht schnell den Rückweg über den Kamm an.
Rückweg zum Parkplatz Ohlstadt
Wir gehen jedoch nicht den kompletten Pfad zurück, sondern zweigen auf der Mitte Richtung Kaseralm ab (Wegweiser Schlehdorf). Dieser etwas steile Abstieg, der rechts abzweigt ist leicht zu verpassen. Deshalb menschenleer und reizvoll. Im Rücken begleitet uns die felsige Wand von Heimgarten und Herzogstand. An der Kaseralm kann man mit Kühen kuscheln oder noch schnell Wasser nachfüllen. Gleich nach der Alm biegt man links auf einen mit Holzstücken verlegten Weg ab und läuft durch eine schattige Moorlandschaft (Achtung: bei Nässe sind die Holzstücke verdammt glatt). Dennoch es gibt immer wieder Abschnitte, wo man es laufen lassen kann. Schließlich kommen wir zurück auf den anfänglichen Weg und damit nach Ohlstadt zum Ausgangspunkt. Zeitliche Planung ohne Pausen (Trailrunning): Aufstieg Heimgarten 1:30 Std / komplette Tour 3:30 Std. ab Ohlstadt – Heimgarten – Herzogstand – Kaseralm – Ohlstadt – insgesamt ca 17 km. Hinweis: Trailrunning Pace, Wanderer benötigen mehr Zeit.
Originalkommentar von Guillaume: 16. Mai 2020 um 20:11 Uhr
Hallo Cindy,danke für die Beschreibung der Route. Ich bin heute dort gelaufen, eine sehr schöne Strecke. Mittlerweile sieht aber der Weg Richtung Schlehdorf kurz nach der Abzweigung beim Grat nicht besonders gut aus (bzw. etwas schlechter, als es auf deine Bilder aussieht). Mit Stöcken könnte man das aber gut meistern.
Originalkommentar von Patrick: 7. März 2017 um 9:43 Uhr
Es geht bald wieder los! Ich freue mich auf 2017 auf schöne Runden auf dieser Route. Trifft man sich? Für den Rennsteig, ZUT und anschließend TAR bin ich wieder öfters dort zu finden. Vielleicht könnten wir ja mal eine gemeinsame Runde drehen 😉
Lg Patrick
Originalkommentar von Andreas Wagner: 10. August 2016 um 11:47 Uhr
Super Strecke zum Trainieren. Habe das als Vorbereitung auf meinen ersten größeren Traillauf genutzt. Wer noch mehr mag läuft zur Hütte und dann runter zur Talstation Herzogstandbahn. Danach noch einmal auf den Heimgarten und wieder runter nach Ohlstadt.
Originalkommentar von Uli: 9. August 2016 um 22:58 Uhr
Da war ich am letzten Samstag, bei schlechterem Wetter, aber ganz normal als Wanderer. Von der Kesselberghöhe über den Gratweg und dann auch runter nach Ohlstadt. Ein schöner Abstieg, den kannte ich noch nicht, den Gratweg schon.
Oben wurde ich auch von einem Trailrunner überholt, kurz drauf kam er mir schon wieder entgegen. Frustrierend, wie schnell Ihr unterwegs seid 😉
Schöne Fotos, jetzt habe ich auch ein paar Eindrücke vom Abzweig!
Viele Grüße,
Uli